„Ist dieses Projekt nicht eine Nummer zu groß für Sie?“ – „Sind Sie nicht arg jung für diese Aufgabe?“ – „Warum legen Sie die Ergebnisse erst jetzt vor? Sind Sie immer so langsam?“ Waren Sie selbst schon mal in dieser Situation und waren nicht schlagfertig genug um direkt mit der richtigen Antwort zu parieren?
Derartig unangenehme Kommentare und Fragen sollen das Gegenüber stören, in Verlegenheit bringen oder in die Enge treiben. Sie gehören zum Handwerkszeug der Eristik: Techniken für kurze, auch aggressive Statements oder eben Fragen. Diese Methode zeigt Ihnen, wie Sie auch „unter Beschuss” sicher und souverän reagieren. Zur Umsetzung brauchen Sie keine besonderen Werkzeuge. Gefragt ist die Bereitschaft, Ihr Verhalten und Ihre Aussagen kritisch zu überprüfen und immer wieder anzupassen und zu verbessern, kurz das Erlernen von Schlagfertigkeit.
Alles auf einen Blick
Schlagfertigkeit bei verbalen Angriffen und kritischen Fragen ist gerade als aufstrebende Führungskraft eine wichtige Eigenschaft. Damit Sie in Ihrer Rolle wahrgenommen und respektiert werden, müssen Sie bei Gegenwind standhaft bleiben.
Dabei sind resiliente Menschen innerlich stark und lassen sich nicht so schnell aus der Bahn werfen. Besonders im Beruf gewinnt diese Eigenschaft an großer Bedeutung, denn im heutigen Arbeitsalltag müssen Sie sich schnell auf neue Situationen einstellen können. Gleichzeitig beweisen Sie „Stehaufmännchen”-Fähigkeiten und sind in Krisensituationen besonders standhaft.
Mittlerweile gehört Resilienz zu den wichtigsten Eigenschaften von Führungskräften und Mitarbeitern. Das haben auch die Chefs längst erkannt, wie die Arbeitsmarktstudie von Robert Half aus 2019 zeigt. So gibt etwa ein Drittel der über 700 befragten Personalverantwortlichen an, dass die Fähigkeit der Resilienz in den kommenden Jahren deutlich stärker gefragt sein wird. Dahinter folgen die Eigenschaften strategisches Denken mit 40% und Kommunikationsfähigkeit mit 35%.
Auf der anderen Seite ist 32% der befragten Personalmanagern auch bewusst, dass Resilienz als Eigenschaft in Zukunft schwieriger zu finden sei, als heute.
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Wieso auf Best Practice Methoden zur Schlagfertigkeit bei verbalen Angriffen und kritischen Fragen setzen?
Reiner Neumann, Diplom-Psychologe, arbeitete bereits mit mehr als 15.000 Fach- und Führungskräften in zahlreichen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen, darunter Vorstände, Geschäftsführer und Personen des öffentlichen Lebens.
Drei Faktoren machen dabei den Unterschied: die wissenschaftliche Fundierung, die umfangreiche Trainingspraxis sowie mehr als zehn Jahre Managementerfahrung im In- und Ausland. Reiner Neumann veröffentlichte bei renommierten Verlagen neben zahlreichen Fachartikeln bislang 16 Wirtschaftsbücher.
Zusammen mit Skillgainer hat der erfahrene Autor seine Best Practice Methode zur Schlagfertigkeit bei verbalen Angriffen und kritischen Fragen rezeptartig für Sie bereitgestellt.
In drei einfachen Schritten lernen Sie mit Reiner Neumann und Skillgainer die Grundregeln für Schlagfertigkeit in der Praxis der verbalen Angriffe kennen, um nie mehr sprachlos zu sein:
Nie mehr sprachlos sein - Die Grundregeln für Schlagfertigkeit in der Praxis
Inhaltsverzeichnis
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- Grundregeln für Schlagfertigkeit in der Praxis
1.1. Die sechs Grundregeln bei kritischen Fragen - Testen Sie sich
- Zeigen Sie uns Ihre Erfolge
- Grundregeln für Schlagfertigkeit in der Praxis
1. Grundregeln für Schlagfertigkeit in der Praxis
„Schlagfertig = Jede Antwort, die so klug ist, daß der Zuhörer wünscht, er hätte sie gegeben.“
Wie reagieren Sie auf Angriffe, wie die weiter oben beschriebenen? Was tun Sie bei häufigen Unterbrechungen oder Zwischenrufen? Reagieren sollten Sie unbedingt! Denn: Unrat schwimmt selten vorbei, ohne Schaden anzurichten. Überhaupt keine Reaktion zu zeigen wird als Zustimmung bzw. Unterwerfung gewertet.
Hinterfragen Sie Behauptungen. Stellen Sie richtig, was falsch dargestellt wurde. Intervenieren Sie und bleiben Sie konsequent beim Thema. Lassen Sie sich angebliche Zitate belegen, Publikationen mit Quelle benennen oder gleich zur Verfügung stellen.
„Das wird bei uns schon immer so gemacht!”, „Wir klären Probleme immer sofort im Gespräch!” Normen oder Regeln werden gerne genutzt, um gewünschtes oder eben unerwünschtes Verhalten zu definieren. Sprechen Sie entsprechende Regeln gezielt an. Fragen Sie beispielsweise, warum dies oder jenes so sein muss. Eine mögliche Gegenattacke: „Hilft uns das, erfolgreich zu sein?”
Beliebte Techniken sind die scheinbare Plausibilität („Jeder weiß doch …”), Argumentationen mit Moral („Wir stehen für Nachhaltigkeit!”), scheinbare Kausalität oder vermeintliche logische Zirkelschlüsse („Impfen nützt nichts. Ich bin auch nicht geimpft und habe keine Grippe bekommen!”). Hinterfragen Sie die Aussage, bitten Sie um Belege oder Begründungen.
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1.1 Die sechs Grundregeln bei kritischen Fragen
Kritische Fragen sind ein beliebtes Mittel, um Sie in die Enge zu treiben. Wer sich bei solchen Fragen brav darauf einlässt, sie so zu beantworten, wie sie gestellt werden, gerät schnell in Schwierigkeiten. Mit negativen Fragen kann man anders und vor allem geschickter umgehen.
Welche kritischen Fragen wurden Ihnen in der Vergangenheit gestellt – beruflich oder auch privat? Erarbeiten Sie mit Hilfe der folgenden Hinweise geeignete Antworten.
Beachten Sie zunächst diese Grundregeln:
Regel eins: Ruhe bewahren!
Wer sich aufregt, zeigt nur, dass er getroffen wurde. Und reagiert selbst womöglich zu emotional.
Regel zwei: Antworten,
die mit dem Namen des Angesprochenen eingeleitet werden, sichern Ihnen erhöhte Aufmerksamkeit – beim Fragesteller und bei anderen Zuhörern.
Regel drei: Keine Floskeln
„Danke für Ihre Frage!”, „Gut, dass Sie den Punkt ansprechen.” Solche, in anderen Zusammenhängen positiv gemeinten Floskeln machen nur deutlich, dass Sie in Wirklichkeit sprachlos sind.
Regel vier: keine in der Frage verwendeten „Kampfbegriffe“ aufgreifen!
Die Wortwahl in der Antwort bestimmt schließlich das (richtige oder falsche) Verständnis des jeweiligen Sachverhalts. Weiter oben wurde bereits die Frage an Gerhard Cromme aus dem Spiegel-Interview zitiert: „Zunächst gab es einen gehörigen Aufschrei über Ihr dreistes Vorgehen.“ Cromme antwortete: „Das war nicht dreist.“ Selbst wenn der Interviewte das Reizwort ‚dreist’ negiert hat, so bekam das Wörtchen doch seine besondere Bedeutung. Er hatte es schließlich selber gesagt! Dieser Satz wurde zur Überschrift des Artikels und prägte damit die Interview-Wahrnehmung der Leserschaft.
Eine „intensive und konstruktive Diskussion“ klingt besser als eine „Auseinandersetzung“ und „sich von einem Mitarbeiter zu trennen“ besser als eine „Entlassung“.
Regel fünf: keine Nachfragen, die auf das Zentrum der Kritik fokussieren
Der Andere kann sonst direkt „nachlegen“: „Was meinen Sie mit ‘Scheitern’?” – „Nun ja, die Schlappe, die Sie beim letzten Mal erlebt haben. Das Projekt war mehrere Wochen zu spät fertig.”
Zudem wissen wir aus der psychologischen Forschung, dass wiederholte Botschaften für den Zuhörer einen höheren Wahrheitsgehalt bekommen – und genau das kann nicht Ihr Ziel sein. Also bitte keine entsprechenden Wiederholungen aus Ihrem Munde!
Regel sechs: Antworten Sie kurz, prägnant, positiv!
Klare Kernaussagen demonstrieren Sicherheit und überzeugen!
Die Kernaussage reduziert den Inhalt auf das Wesentliche:
– Kurz – vier bis fünf Sätze
– prägnant – greifen Sie einen Aspekt heraus
– positiv –sagen Sie, was Sie wollen
– emotional –betonen Sie einen für Ihre Zuhörer interessanten Aspekt
Negative Formulierungen unterstreichen und manifestieren eher noch den kritischen Aspekt der Frage. Der Spiegel stellte fest: „Sie sind in beiden Konzernen Chef des Aufsichtsrats. Bei Siemens haben Sie … Heinrich Hiesinger abgeworben. So etwas tut man eigentlich nicht …” Darauf Gerhard Cromme: „Es liegt keine Abwerbung vor, denn es handelt sich nicht um einen einseitigen unabgestimmten Personalwechsel.“ Durch das Dementi wird der kritische Sachverhalt sogar noch betont.
Wollen Sie wissen, wie Sie typische Fehler vermeiden und gute schlagfertige Antworten auf kritische Fragen geben?
2. Testen Sie sich
Gehen Sie kurz in sich und überlegen Sie, wie Sie auf kritische Fragen reagieren. Inwieweit halten Sie sich an die sechs Grundregeln? Überlegen Sie, wie Sie die Grundregeln in Zukunft für sich anwenden können. Nutzen Sie dafür kleine Gedankenstützen.
3. Zeigen Sie uns Ihre Erfolge
Zeigen Sie uns, wie Sie Schlagfertigkeit in der Praxis erfolgreich auf verbale Angriffe und kritische Fragen eingesetzt haben und vermarkten Sie mit uns diese und andere Erfolge als Autor*in für Skillgainer.