„Souverän auftreten“ – „Ein erfolgreiches Meeting beginnt vorm Kleiderschrank!“ – „Die geheime Sprache des Körpers“ – „Es beginnt mit dem Zeigefinger“ – „Kopf gerade, nicht wackeln“ – „Der perfekte Auftritt“ usw. Titel wie diese finden Sie in den Kategorien Business & Karriere oder Ratgeber im Netz und im Bücherregal. Keine Woche vergeht, ohne dass in einschlägigen Zeitungen und Zeitschriften zu diesem Thema ein Beitrag erscheint.
Sie – und damit ist jeder gemeint, der im privaten oder beruflichen Umfeld eine bessere Wirkung auf sein Gegenüber erzielen will – haben die Chance, Ihre Körpersprache bewusst zu gestalten. Auf jeden Fall können Sie die wichtigsten Fehler vermeiden.
Wenn Sie richtig gut sind, können Sie einen ganz bestimmten Eindruck erzeugen. Sie können Interesse demonstrieren oder sich trotz schlagender Argumente des Gegenübers unbeeindruckt zeigen. Mit Übung funktioniert dieses Impression Management verblüffend gut.
Alles auf einen Blick
Körpersprache ist in der Tat wichtig! Sie ist entwicklungsgeschichtlich älter als die gesprochene Sprache und tritt auch in der individuellen Entwicklung früher auf. Sie drückt unmittelbar aus, was wir fühlen oder sagen wollen. Wir achten unbewusst oder bewusst auf diese Botschaften.
Mit der richtigen Körpersprache können Sie Situationen und den Verlauf von Gesprächen steuern. Sie ist eine Form der Selbstdarstellung und hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie Ihre Mitarbeiter*innen Sie wahrnehmen und einschätzen. Denn wenn das Gesprochene nicht mit dem Bild zusammen passt, zweifeln Mitarbeiter*innen an ihren Führungskräften.
Gelingt es, mit der richtigen Gestik und Mimik Verständnis und Mitgefühl zu signalisieren, erarbeiten Sie sich eine große Portion Respekt und mildern negative Emotionen ab.
In vielen Unternehmen ist es noch gängige Praxis, dass fachlich starke Mitarbeiter*innen zu Führungskräften werden. Gute fachliche Leistungen werden mit Führungsverantwortung und mehr Gehalt belohnt. Doch häufig fehlt dazu das richtige Geschick, um die neue Führungsverantwortung passend umzusetzen.
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Warum ist Körpersprache für Führungskräfte so wichtig?
Die richtige Körpersprache lässt Sie als Führungskraft authentisch wirken. Doch diese Authentizität herzustellen, ist nicht einfach. Es geht darum, mit Mimik, Gestik, Stimme und Haltung dem gesprochenen Wort die richtige Haltung zu geben. Nur wenn beides zusammenpasst, ist Ihre Kommunikation erfolgreich.
Auf der einen Seite kommt es darauf an, „was” Sie sagen. Doch oft versteht Ihr Gegenüber die wahre Bedeutung erst, in dem dieser erkennt, „wie” Sie es tun. Nach einer Studie des amerikanischen Psychologen Albert Merhabian aus den 1960er besteht die menschliche Kommunikation zu 55% aus der Körpersprache, eben dem „wie” wir etwas sagen. 38% fallen auf den stimmlichen Ausdruck zurück und nur 7% der wahrgenommenen Information macht den Inhalt des Gesagten aus.
Für Sie als Führungskraft ist eine authentische Körpersprache essentiell, um den Erwartungen Ihres Unternehmens, den Vorgesetzten und den Mitarbeiter*innen gerecht zu werden. Je höher Ihre Position, desto professioneller sollte diese ausgefüllt werden. Mit einer positiven und motivierenden Ausstrahlung können Sie einen großen Unterschied machen und darüber entscheiden, ob Verhandlungen und Diskussionen erfolgreich verlaufen. Ihre Authentizität entscheidet darüber, ob Ihre Mitarbeiter*innen Sie als geeignete Führungskraft wahrnehmen.
Wieso auf Best Practice Methoden bei der Körpersprache für einen souveränen Auftritt setzen?
Reiner Neumann , Diplom-Psychologe, arbeitete bereits mit mehr als 15.000 Fach- und Führungskräften in zahlreichen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen, darunter Vorstände, Geschäftsführer und Personen des öffentlichen Lebens. Drei Faktoren machen dabei den Unterschied: die wissenschaftliche Fundierung, die umfangreiche Trainingspraxis sowie mehr als zehn Jahre Managementerfahrung im In- und Ausland. Reiner Neumann veröffentlichte bei renommierten Verlagen neben zahlreichen Fachartikeln bislang 16 Wirtschaftsbücher.
Zusammen mit Skillgainer hat der erfahrene Autor seine Best Practice Methode zur Körpersprache und der Wirkung auf das Gegenüber rezeptartig für Sie bereitgestellt.
In drei einfachen Schritten lernen Sie mit Reiner Neumann und Skillgainer wie Sie Ihre Körpersprache gezielt einsetzen, um souveräner aufzutreten:
Körpersprache - Das Auge hört mit
Inhaltsverzeichnis
-
- Körpersprache – Das Auge hört mit
1.1. Auf den ersten Eindruck achten
1.2. Mimik positiv einsetzen
1.3. Gestik optimieren - Testen Sie sich
- Zeigen Sie uns Ihre Erfolge
- Körpersprache – Das Auge hört mit
1. Körpersprache – Das Auge hört mit
”Man kann nicht nicht kommunizieren!”
Die Elemente der Körpersprache werden von uns immer wahrgenommen und interpretiert. Wir achten – bewusst oder unbewusst – auf all das, was nicht durch Worte ausgedrückt wird: Gestik, Mimik, Blickkontakt oder Körperhaltung. Zur Körpersprache gehören ebenso Kleidung und Accessoires. Im Folgenden erhalten Sie konkrete Vorschläge zur Optimierung Ihrer Körpersprache in den gerade genannten Elementen.
1.1 Auf den ersten Eindruck achten
Alles beginnt mit dem ersten Eindruck einer Person. In Bruchteilen von Sekunden machen wir uns ein Bild vom anderen. Wir schließen dabei sogar auf Eigenschaften wie Ehrlichkeit oder Kompetenz. Das ist wenig fundiert, geschieht aber trotzdem und zwar ständig. Dieser erste Eindruck beeinflusst in hohem Maße die weitere Interaktion miteinander. Wenn wir nach etwa vierzig Sekunden den ersten Eindruck (eher unbewusst) überprüfen, suchen wir gezielt nach Bestätigung. Merkmale, die den ersten Eindruck bestätigen, werden bevorzugt wahrgenommen. Deutliche Signale überdecken dabei undeutliche, ein dominantes Signal kann sogar alle anderen verblassen lassen.
Achten Sie also unbedingt darauf, welche Signale Sie beim ersten Zusammentreffen senden. Fragen Sie sich, ob diese Signale zum Partner und zum Umfeld passen. Stimmige Signale werden von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Wenn Sie aus dem Rahmen fallen (wollen), sollten Sie das gezielt und gut geplant tun.
1.2 Mimik positiv einsetzen
Einige Elemente unserer Körpersprache sind unabhängig von der Kultur, dies gilt besonders für unsere Mimik. Die sogenannten Basisemotionen Freude (Lächeln oder Lachen), Trauer (Weinen), Wut, Ekel, Überraschung oder Angst werden von allen Menschen nahezu gleich ausgedrückt und auch gleich interpretiert. Ein Beispiel für die gute und universelle Lesbarkeit unserer Mimik sind die beliebten Smileys. Komplexere Gesichtsausdrücke sind Mischungen der Grundformen. Grinsen beispielsweise ist eine Kombination aus leichter Drohung, Furcht und Unterwerfung. Die Wirkung dieser Kombi-Emotion kann dann vom Gegenüber als Verlegenheit, Schadenfreude oder auch Überheblichkeit wahrgenommen werden.
Ganz wichtig sind die Augen – Blickkontakt wirkt besonders intensiv.
Als Zeichen der Aufmerksamkeit erwarten wir (in unserem kulturellen Rahmen) von unserem Gegenüber in etwa siebzig bis achtzig Prozent der Zeit Blickkontakt. Wenn unser Gegenüber uns entsprechend lange und intensiv anschaut, nehmen wir wahr, dass er aufmerksam ist und uns akzeptiert. Zu wenig Augenkontakt wird als mangelndes Interesse oder bei Vorwürfen als Schuldgefühl ausgelegt. Wenn Sie Blickkontakt aufnehmen und längere Zeit aufrechterhalten, wirken Sie auf andere angenehm und freundlich. Ununterbrochener Blickkontakt kann jedoch als unangenehmes Anstarren verstanden werden.
Das Wichtigste ist die positive Wirkung; also Lächeln Sie!
Das ist der beste Weg, andere freundlich zu stimmen. Lächeln löst positive Reaktionen aus und stimmt Sie selbst froh. Sogar eine unverschämte Bemerkung wirkt gleich weniger aggressiv, wenn sie lächelnd vorgetragen wird. Lächeln und wichtige Themen dürfen durchaus kombiniert werden. Inhaltliche Tiefe und positive Gefühle lassen sich vereinbaren. Lächeln Sie doch einmal ganz bewusst. Sie werden sehen: Ihre Mitmenschen werden Ihnen freundlicher begegnen und auch Ihre eigene Stimmung steigt.
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1.3 Gestik optimieren
Gesten sind alle Bewegungen mit den Händen.
Sie eignen sich besonders gut dazu, unsere Darstellung zu unterstreichen und wichtige Elemente zu betonen. Ausgewählte Gesten zur Betonung und zu Aufzählungen oder als hinweisende Zeichen können Sie gezielt in Ihre Darstellung einbauen.
In unserem Körperschema spielen die Hände eine besondere Rolle. Das Körperschema ist die mentale Abbildung unseres eigenen Körpers im Hirn. Unsere Hände nehmen dort einen weitaus größeren Raum ein, als ihre tatsächliche Größe vermuten lässt. Darum nehmen wir Gestik besonders gut wahr. Wenn Sie also wenig oder keine Gestik einsetzen, bekommen Sie weniger Aufmerksamkeit für Ihre Ausführungen.
Gute Gestik ist sichtbar, reicht also über die Körpermitte hinaus. Gesten sollten kraftvoll und dynamisch sein und dauern ein paar Sekunden. Gestik betont und unterstreicht den Inhalt, startet also ein wenig eher als Ihre Worte. Gestikulieren Sie mit beiden Händen. Beidhändige Gesten wirken stärker als einhändige. Wechseln Sie auch bei einhändigen Gesten ab und zu die Hand.
Setzen Sie Ihre Gestik angemessen ein, passend zu Ihrem Temperament und zum Thema.
Begleiten Sie wichtige Aussagen durch passende Gestik: Öffnen Sie die Arme oder die Hände, wenn Sie Ihre Zuhörer begrüßen, oder begleiten Sie eine Aufzählung mit den Fingern. Bevorzugen Sie positive Gesten; seien Sie dagegen vorsichtig bei Gesten mit negativem Gehalt, z. B. erhobener Zeigefinger oder Hände in den Hosentaschen. Auf die Mehrheit wirkt das eher arrogant oder nachlässig.
Eine besondere Form der Gestik ist der Händedruck. Die besten Chancen haben Sie mit einem kurzen festen Händedruck, kurz die Hand des Gegenübers festhalten. Damit zeigen Sie Offenheit, Zutrauen und Selbstbewusstsein. Der kurze körperliche Kontakt entspannt und wirkt positiv. Verbinden Sie den Händedruck mit einer kurzen Anrede wie „Hallo, schön Sie zu sehen.“ oder „Guten Tag, Frau Nagel.“ Sehr persönlich, allerdings mit einem dominanten Unterton, ist die beidhändige Begrüßung.
Wollen Sie wissen, worauf Sie achten müssen, um die Körpersprache von anderen richtig zu interpretieren?
2. Testen Sie sich
Achten Sie in zukünftigen Gesprächen auf den Blickkontakt Ihres Partners. Hält dieser den Blickkontakt oder weicht er von Ihnen ab? Fühlen Sie die Aufmerksamkeit oder merken Sie, dass Ihr Gesprächspartner gedanklich woanders ist?
3. Zeigen Sie uns Ihre Erfolge
Zeigen Sie uns, wie Sie Ihre Körpersprache erfolgreich in der Praxis eingesetzt haben und vermarkten Sie mit uns diese und andere Erfolge als Autor*in für Skillgainer.