„Mein Therapeut fragt, wie ich mit Fachjargon umgehe. Ich sage: ‚Ich benutze ihn immer – das ist wie versuchen, einen Wald mit Papier zu pflanzen.‘ Er notiert ‚Akute Fachchinesisch-Sucht mit Tendenz zur papierbasierten Selbstüberschätzung‘ und empfiehlt mir, doch Origami-Künstler zu werden.“ Besser kommunizieren klingt für dich wie ein weiteres Selbstoptimierungs-Buzzword?

Du sollst plötzlich „klar“ und „eindeutig“ kommunizieren – während deine Gedanken zwischen tausend Botschaften hin und her springen und die Angst vor Missverständnissen dich komplett lähmt? Willkommen im Club der chronischen Kommunikationsvermeider.

Dieser wissenschaftlich fundierte Guide zeigt dir, wie bessere Kommunikation in der Praxis funktioniert – ohne Motivations-Guru-Geschwurbel und Instagram-Weisheiten.

Ein Tag im Leben eines Kommunikationsvermeiders

Es ist Dienstag, 7:30 Uhr. Thomas sitzt in seinem Auto, trinkt den ersten Schluck seines dritten Kaffees. Vor ihm: Das Bürogebäude, in dem er zum fünften Mal diese Woche eine wichtige Präsentation halten muss – und wieder fürchtet er, nicht verstanden zu werden. Neben ihm: Sein Smartphone, auf dem sich Nachrichten häufen, die alle eine klare Antwort erwarten. In seinem Kopf: Ein Wirrwarr aus Fachbegriffen, Daten und der Angst, die falschen Worte zu wählen.

Sein Tag wird geprägt sein von:

  • 37 Vermeidungen klarer Aussagen („Ich würde meinen, dass…“)
  • 14 Missverständnissen wegen unnötig komplizierter Formulierungen
  • 6 spontanen Rückfragen von Kollegen („Was genau meinst du damit?“)
  • 122 Gedanken darüber, ob er seine Botschaft wohl richtig rübergebracht hat

Am Abend fällt er erschöpft aufs Sofa – mit dem Gefühl, den ganzen Tag geredet zu haben, aber von niemandem wirklich verstanden worden zu sein.

Kommt dir das bekannt vor? Dann wird es Zeit, dass wir verstehen, was bessere Kommunikation wirklich bedeutet – und wie du diesen endlosen Missverständnis-Loop durchbrechen kannst.

Was bedeutet besser kommunizieren wirklich?

Laut der ERGO-Verständlichkeitsstudie geben etwa 80% der Befragten an, dass sie im Alltag immer wieder auf schwer verständliche Informationen stoßen. Nur 5% meinen, dass beispielsweise Versicherungsunterlagen für jeden verständlich seien.

Besser kommunizieren bedeutet nicht, mehr Fachwörter zu kennen oder komplexere Sätze zu bilden. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, Informationen so zu vermitteln, dass sie beim Empfänger ankommen und richtig verstanden werden.

Die drei Schlüsselelemente, um besser zu kommunizieren:

  1. Klarheit: Eindeutige, präzise Formulierungen statt Fachjargon
  2. Empfängerorientierung: Der Fokus liegt auf den Bedürfnissen und dem Verständnisniveau des Gegenübers
  3. Struktur: Logischer Aufbau mit klaren Kernaussagen statt Informationsüberflutung

„Der Erfolg deiner Kommunikation wird nicht daran gemessen, was du sagst, sondern was der andere versteht.“ – Reiner Neumann, Diplom-Psychologe und Kommunikationsexperte

4 Kommunikationstypen, die besser kommunizieren vermeiden

Bevor wir zu den Strategien kommen, solltest du wissen, welcher Kommunikationstyp du bist. Denn jeder von uns hat typische Kommunikationsmuster, die Verständigung fördern oder behindern können.

1. Der Fachsimpel „Felix Fachchinesisch“

Felix spricht hauptsächlich in Fachbegriffen. Er sagt „Wir sollten den Isokorb mit Höhenversatz ohne Unterzug implementieren“ statt „Wir sollten die wärmegedämmte Verbindung einbauen.“

Typisches Merkmal:

  • Übermäßiger Einsatz von Fachbegriffen und Abkürzungen
  • Beeindrucken wollen durch Wissen
  • Vergisst, dass nicht alle seinen Wissensstand teilen

Warum er nicht verstanden wird: Felix verwechselt Fachwissen mit Kommunikationsfähigkeit und vergisst, dass Kommunikation die Brücke zwischen zwei Welten sein soll – nicht eine Einbahnstraße.

2. Der Verschachtler „Vera Verschachtelt“

Vera baut Sätze wie russische Matroschka-Puppen – einer in dem anderen. Sie sagt: „In Bezug auf die gestern im Meeting, das übrigens viel zu lang war, besprochene Thematik, die den neuen Produktlaunch, der im nächsten Quartal stattfinden soll, betrifft, würde ich vorschlagen, dass…“

Typisches Merkmal:

  • Endlose Schachtelsätze
  • Viele Nebensätze und Einschübe
  • Verliert den roten Faden

Warum sie nicht verstanden wird: Das Arbeitsgedächtnis des Menschen kann nur etwa 7±2 Informationseinheiten gleichzeitig verarbeiten. Veras Sätze überfordern dieses System komplett.

3. Der Vermeider „Viktor Vage“

Viktor hasst klare Aussagen. Statt „Ich schaffe den Termin nicht“ sagt er: „Man könnte eventuell in Erwägung ziehen, ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, über eine potenzielle zeitliche Anpassung nachzudenken…“

Typisches Merkmal:

  • Passive Formulierungen
  • Häufung von Konjunktiven
  • Vermeidung direkter Aussagen

Warum er nicht verstanden wird: Viktors Kommunikation ist wie ein Nebel, in dem sich jeder verliert. Seine Botschaften sind so unverbindlich, dass sie praktisch bedeutungslos werden.

4. Die Alleskönner „Anna Alles-auf-einmal“

Anna will in jeder Kommunikation alles unterbringen. In einer E-Mail zum Thema Mittagessen erwähnt sie die Quartalszahlen, ihre Urlaubsplanung und die neue Kaffeemaschine.

Typisches Merkmal:

  • Thematische Sprünge
  • Informationsüberflutung
  • Fehlen klarer Prioritäten

Warum sie nicht verstanden wird: Annas Kommunikation ist wie ein überfülltes Buffet – es ist so viel da, dass die wichtigen Dinge übersehen werden.

Typ

Hauptproblem

Typisches Merkmal

Lösungsansatz besser kommunizieren

Felix Fachchinesisch

Fachjargon

„Wir implementieren eine holistische Lösung“

Einfache Sprache nutzen

Vera Verschachtelt

Komplexität

Endlose Schachtelsätze

Kurze, klare Sätze bilden

Viktor Vage

Unverbindlichkeit

„Man könnte eventuell“

Direkte Formulierungen wählen

Anna Alles-auf-einmal

Überladen

Themensprünge, zu viel Info

Eine Botschaft pro Kommunikation

Kommunikations-Typen im Überblick

Erkennst du dich in einem oder mehreren dieser Typen wieder? Keine Sorge, du bist in guter Gesellschaft. Die meisten Menschen haben Anteile mehrerer Typen. Das Wichtige ist, dass du jetzt deine typischen Kommunikationsfallen kennst.

10 wissenschaftlich fundierte Strategien, um besser zu kommunizieren

1. Die Drei-Satz-Technik

Reduziere jede wichtige Botschaft auf maximal drei Sätze. Diese Methode zwingt dich, dich auf das absolut Wesentliche zu konzentrieren.

So funktioniert’s:

  1. Schreibe alles auf, was du sagen willst
  2. Streiche dann alles, was nicht absolut notwendig ist
  3. Formuliere den Rest in maximal drei klaren Sätzen

Wissenschaftlicher Hintergrund: Studien zeigen, dass Menschen sich selten mehr als drei Kernpunkte einer Kommunikation merken können.

2. Die Zielgruppen-Matrix

Bevor du kommunizierst, definiere präzise:

  • Wen willst du erreichen?
  • Was wissen diese Personen bereits?
  • Was interessiert sie wirklich?
  • Welchen Nutzen bietet deine Information?

So setzt du es um: Erstelle für jede wichtige Kommunikation eine kurze Zielgruppen-Matrix mit diesen vier Fragen. Passe dann deine Botschaft genau darauf an.

Beispiel: Eine technische Information für die Geschäftsführung muss anders formuliert werden als für das Entwicklerteam – selbst wenn es um denselben Inhalt geht.

3. Der KISS-Ansatz (Keep It Super Simple)

Vereinfache deine Sprache radikal:

  • Kurze Sätze (maximal 15 Wörter)
  • Alltägliche Begriffe statt Fachbegriffe
  • Aktive statt passive Formulierungen
  • Konkrete Beispiele statt abstrakter Konzepte

Wissenschaftlicher Hintergrund: Die Lesbarkeitsforschung zeigt, dass Texte mit kürzeren Sätzen und einfacheren Wörtern signifikant besser verstanden werden.

4. Die Positive-Framing-Methode

Formuliere positiv statt negativ. Vergleiche:

  • „Betreten des Rasens verboten“ vs. „Bitte auf den Wegen bleiben“
  • „Wir können nicht vor Donnerstag liefern“ vs. „Wir liefern am Donnerstag“
  • „Verstehen Sie mich nicht falsch“ vs. „Verstehen Sie mich richtig“

So funktioniert’s:

  1. Identifiziere negative Formulierungen in deiner Kommunikation
  2. Überlege, wie du dieselbe Information positiv ausdrücken kannst
  3. Wähle die positive Variante

Wissenschaftlicher Hintergrund: Unser Gehirn verarbeitet positive Aussagen direkter und mit weniger kognitivem Aufwand als negative.

5. Die Feedback-Schleife

Stelle nach wichtigen Mitteilungen sicher, dass deine Botschaft verstanden wurde:

So setzt du es um:

  1. „Was hast du verstanden?“
  2. „Wie würdest du das jemandem erklären, der nicht dabei war?“
  3. „Welche Fragen sind noch offen?“

Wissenschaftlicher Hintergrund: Die „Teach-Back“-Methode aus dem medizinischen Bereich, bei der Patienten Informationen in eigenen Worten wiedergeben, hat sich als hochwirksam erwiesen, um Verständnis zu sichern.

6. Die Struktur-Technik

Jede Kommunikation braucht eine klare Struktur:

Der 3-Teiler für überzeugende Kommunikation:

  1. Einleitung: Worum geht es? Warum ist es wichtig?
  2. Hauptteil: Die drei wichtigsten Punkte (nicht mehr!)
  3. Abschluss: Die Kernbotschaft und der gewünschte nächste Schritt

Wissenschaftlicher Hintergrund: Kognitive Studien zeigen, dass strukturierte Informationen bis zu viermal besser behalten werden als unstrukturierte.

7. Die Beispiel-Methode

Abstrakte Konzepte werden durch konkrete Beispiele verständlich:

So setzt du es um:

  • Füge zu jedem wichtigen Punkt ein anschauliches Beispiel hinzu
  • Nutze Metaphern und Analogien
  • Stelle Bezüge zur Lebenswelt deiner Zielgruppe her

Beispiel: Statt „Wir müssen die interdepartmentale Kommunikation optimieren“ sage „Wir müssen sicherstellen, dass Marketing und Vertrieb täglich über neue Kundenanfragen sprechen – wie eine Stabübergabe beim Staffellauf.“

8. Die Visualisierungs-Strategie

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:

So setzt du es um:

  • Ergänze wichtige Informationen mit Diagrammen, Infografiken oder Skizzen
  • Nutze visuelle Metaphern
  • Setze bei komplexen Prozessen auf Flowcharts

Wissenschaftlicher Hintergrund: Die duale Kodierungstheorie besagt, dass Informationen, die sowohl verbal als auch visuell verarbeitet werden, besser im Gedächtnis bleiben.

9. Die Jargon-Eliminierung

Identifiziere und eliminiere systematisch Fachbegriffe, die nicht allgemein verständlich sind:

So gehst du vor:

  1. Markiere in deinen Texten alle Fachbegriffe
  2. Frage dich: Würde dies jemand außerhalb meines Fachbereichs verstehen?
  3. Ersetze Fachbegriffe durch allgemeinverständliche Alternativen oder erkläre sie

Beispiel: Statt „Wir benötigen einen Brauchwasserentnahmebrunnen“ sage „Wir brauchen einen speziellen Brunnen für Betriebswasser, also Wasser, das nicht zum Trinken, sondern für technische Zwecke genutzt wird.“

10. Die Empathie-Technik

Stimme dich emotional auf deine Zielgruppe ein:

So setzt du es um:

  • Stelle dir vor, du bist in der Situation deiner Zuhörer
  • Welche Emotionen, Befürchtungen und Wünsche haben sie?
  • Passe deine Kommunikation entsprechend an

Wissenschaftlicher Hintergrund: Gehirnscans zeigen, dass emotionale Resonanz die Aufmerksamkeit und das Verständnis signifikant erhöht.

Kernaussagen formulieren: Die Kunst der Präzision

Die Fähigkeit, klare Kernaussagen zu formulieren, ist das Herzstück besserer Kommunikation. Wie der Bildhauer, der „alles wegschlägt, was nicht nach Löwe aussieht“, musst du alles entfernen, was nicht zur Kernbotschaft gehört.

Die vier Kriterien einer wirksamen Kernaussage:

  1. Kurz: Maximal vier bis fünf Sätze
  2. Prägnant: Auf einen zentralen Aspekt fokussiert
  3. Positiv: Vermittle, was du willst (nicht, was du nicht willst)
  4. Emotional: Enthalte einen packenden, relevanten Aspekt für dein Publikum

Beispiel für eine schwache Kernaussage: „Wir müssen verschiedene Aspekte der Kommunikation verbessern, weil es manchmal zu Missverständnissen kommt, was nicht gut ist und zu Problemen führen kann, die wir vermeiden sollten, weshalb wir uns um bessere Kommunikation bemühen müssen, was natürlich Zeit braucht, aber wichtig ist.“

Verbesserte Kernaussage: „Klare Kommunikation spart uns Zeit, Geld und Frustration. Mit drei einfachen Techniken können wir die häufigsten Missverständnisse eliminieren. Lasst uns heute damit beginnen – der Effekt wird sofort spürbar sein.“

Reiner Neumann, der mit über 15.000 Führungskräften gearbeitet hat, betont: „Eine gute Kernaussage ist wie ein Leuchtturm in der Informationsflut – sie gibt Orientierung und bleibt im Gedächtnis.“

Zielgruppenfokussierung: Der Schlüssel, um besser zu kommunizieren

Wer besser kommunizieren will, muss seine Zielgruppe genau kennen. In seiner langjährigen Erfahrung als Berater hat Reiner Neumann immer wieder beobachtet: „Die meisten Kommunikationsprobleme entstehen, weil wir von uns ausgehen, nicht von unserem Gegenüber.“

Die 6 Schlüsselfragen zur Zielgruppenfokussierung:

  1. Wen willst du erreichen? (Position, Vorwissen, Einstellung)
  2. Welche Botschaften sind wichtig? (Aus Sicht der Zielgruppe, nicht deiner!)
  3. Was soll dein Input bewirken? (Konkretes Handlungsziel)
  4. Welche Vorkenntnisse hat deine Zielgruppe? (Fachbegriffe ja/nein)
  5. Welche Erwartungen haben deine Zuhörer? (Format, Tiefe, Dauer)
  6. Welchen Nutzen bietest du den Zuhörern? (WIIFM – What’s In It For Me)

Der Expertenrat: Beantworte diese Fragen schriftlich, bevor du mit der Ausformulierung eines Textes oder einer Präsentation beginnst. Dies zwingt dich zu größerer Präzision und hilft, deine Kommunikation exakt auf die Bedürfnisse der Empfänger zuzuschneiden.

Die häufigsten Kommunikationsfehler (und wie du sie vermeidest)

Selbst erfahrene Kommunikatoren fallen immer wieder in typische Fallen. Hier sind die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeiden kannst, um besser zu kommunizieren:

1. Fachchinesisch und Fremdwörter

Problem: Begriffe wie „Diuretika“, „Deferoxamin“ oder „Isokorb mit Höhenversatz ohne Unterzug“ sind für Fachfremde unverständlich.

Lösung zum besser kommunizieren:

  • Prüfe jeden Fachbegriff: Ist er wirklich nötig?
  • Erkläre unvermeidbare Fachbegriffe kurz und prägnant
  • Nutze Beispiele zur Veranschaulichung

2. Schachtelsätze und Bandwurmsätze

Problem: Lange, verschachtelte Sätze wie dieser aus einer Wahlordnung: „Wahlberechtigte, die ausschließlich als persönlich haftende Gesellschafter eines oder mehrerer derselben Wahlgruppe angehörender anderer Wahlberechtigter oder als Besitzgesellschaft für einen oder mehrere derselben Wahlgruppe angehörende andere Wahlberechtigte tätig sind, werden der Wahlgruppe dieser anderen Wahlberechtigten zugeordnet.“

Lösung zum besser kommunizieren:

  • Maximal ein Gedanke pro Satz
  • Richtwert: 15 Wörter pro Satz
  • Hauptsachen in Hauptsätze, Nebensachen in Nebensätze

3. Füllwörter und Vagheiten

Problem: Wörter wie „eigentlich“, „vielleicht“, „gewissermaßen“, „sozusagen“, „im Prinzip“ verwässern die Aussage.

Lösung zum besser kommunizieren:

  • Streiche rigorose alle Füllwörter
  • Ersetze vage Ausdrücke durch präzise Angaben
  • Nutze aktive statt passive Formulierungen

4. Informationsüberflutung

Problem: Zu viele Informationen auf einmal überfordern die Aufnahmefähigkeit.

Lösung zum besser kommunizieren:

  • Fokussiere auf maximal drei Kernpunkte
  • Gliedere Informationen in verdauliche Häppchen
  • Biete weiterführende Informationen separat an

Fehler

Beispiel

Problem

Lösung

Fachchinesisch

„Wir implementieren einen Isokorb“

Unverständlich für Nicht-Experten

Einfache Sprache, Erklärungen

Schachtelsätze

Siehe Beispiel oben

Überforderung des Arbeitsgedächtnisses

Kurze, klare Sätze

Füllwörter

„Eigentlich könnten wir vielleicht…“

Verwässerung der Aussage

Präzise, direkte Formulierungen

Informationsflut

Zu viele Themen in einer Mitteilung

Überforderung, wichtige Punkte gehen unter

Max. 3 Kernpunkte pro Kommunikation

Kommunikationsfehler und Lösungen

Besser kommunizieren im Berufsleben: Die Praxis

Wie sieht bessere Kommunikation in der Praxis aus? Hier sind konkrete Beispiele von Führungskräften, die ihre Kommunikation erfolgreich optimiert haben:

Fallbeispiel 1 – besser kommunizieren: Von der E-Mail-Flut zur Klarheit

Sarah K., Teamleiterin in einem IT-Unternehmen, war bekannt für ihre ausufernden E-Mails. Nach einem Kommunikationstraining mit Reiner Neumann implementierte sie folgende Änderungen:

Vorher: E-Mails mit 15+ Absätzen, mehreren Themen und ohne klare Handlungsaufforderung

Nachher:

  • Eine klare Betreffzeile mit Handlungsbedarf (z.B. „[INFO]“, „[AKTION bis 15.03.]“)
  • Maximum ein Thema pro E-Mail
  • Kernaussage in den ersten 3 Sätzen
  • Bullet Points statt Textblöcke
  • Klare Handlungsaufforderung am Ende

Ergebnis: 70% schnellere Reaktionszeiten und 90% weniger Rückfragen

Fallbeispiel 2 – besser kommunizieren: Präsentationen mit Wirkung

Michael T., Produktmanager, hatte Schwierigkeiten, seine Ideen in Meetings durchzusetzen. Nach Anwendung der Kernaussagen-Technik:

Vorher: 25+ Slides mit Details zu allen Aspekten des Produkts

Nachher:

  • Reduzierung auf 7 Slides
  • Eröffnung mit klarer Kernaussage
  • 3 Hauptargumente, jeweils mit konkretem Beispiel
  • Visualisierung der Kernpunkte
  • Klarer nächster Schritt

Ergebnis: Seine Vorschläge wurden öfter angenommen, und die Meetingzeit verkürzte sich um 40%

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema „Besser kommunizieren“

1. Wie kann ich komplexe Sachverhalte einfach erklären, ohne zu vereinfachen?

Nutze das „Erkläre es einem Kind“-Prinzip: Überlege, wie du das Thema einem 12-Jährigen erklären würdest. Fokussiere auf Kernkonzepte und verwende Alltagsanalogien. Beginne einfach und füge bei Bedarf schrittweise Komplexität hinzu. Wenn deine Zuhörer mehr Details wünschen, können sie nachfragen.

2. Wie kommuniziere ich mit Menschen, die einen anderen Kommunikationsstil haben?

Identifiziere den Kommunikationsstil deines Gegenübers (detailorientiert, beziehungsorientiert, ergebnisorientiert oder handlungsorientiert) und passe dich flexibel an. Detailorientierten Menschen gibst du mehr Hintergrundinformationen, ergebnisorientierten fasst du knapp zusammen. Diese Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen.

3. Wie finde ich die richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Information?

Beginne mit der 3-Punkte-Regel: Präsentiere die drei wichtigsten Aspekte in klarer, prägnanter Form und biete zusätzliche Details nur auf Nachfrage an. Beobachte dabei die Reaktionen deines Gegenübers – Anzeichen von Verwirrung deuten auf zu wenig Information hin, Ungeduld auf zu viel. Mit der Zeit entwickelst du ein intuitives Gefühl für die richtige Informationsdosierung.

4. Wie kann ich sicherstellen, dass meine Botschaft wirklich verstanden wurde?

Nutze die „Teach-Back“-Methode: Bitte dein Gegenüber, die Kernpunkte in eigenen Worten wiederzugeben. Stelle offene Fragen zum Inhalt und beobachte die nonverbalen Reaktionen. Biete proaktiv Klärungsmöglichkeiten an: „Was davon war unklar?“ ist effektiver als „Haben Sie alles verstanden?“, da letzteres oft nur mit einem automatischen „Ja“ beantwortet wird.

5. Wie kann ich in virtuellen Meetings besser kommunizieren?

Strukturiere virtuelle Meetings noch stärker als persönliche: Beginne mit einer klaren Agenda und Zeitrahmen, nutze visuelle Hilfsmittel (Präsentationen, Whiteboards), kommuniziere prägnanter als im Präsenzformat und plane bewusst interaktive Elemente ein. Fordere regelmäßig Feedback ein und nutze die Chatfunktion für parallele Diskussionen. Achte besonders auf deine Stimme – Variation in Tempo und Betonung hält die Aufmerksamkeit.

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