Über Entscheidungs-Paralyse, den Netflix-Scrolling-Effekt und warum dein Gehirn dich sabotiert 

Minute 0-2: Gedanken-Sprint

Drei Gedanken zu Entscheidungen

I. Die zwei Phasen jeder wichtigen Entscheidung:

  1. Intensive Recherche, als könnte Google dein Leben steuern.
  2. Bauchgefühl-Entscheidung, die du möglicherweise schon vor der Recherche hattest. Viele von uns neigen zur Entscheidungsvermeidung mit einer Tendenz zur Überanalyse.

II. Wir haben zwei Denksysteme:
System 1: Schnell, intuitiv, automatisch – dein Bauchgefühl.
System 2: Langsam, analytisch, energieintensiv – dein rationaler Verstand.

Oft setzen wir System 2 für alltägliche Entscheidungen ein (‚Welche Netflix-Serie?‘), während wir wichtigere Entscheidungen (‚Welcher Job?‘) dem schnelleren System 1 überlassen.

III. Wichtige Worte für Entscheider sind “Genug ist genug”. Irgendwann musst du aufhören zu recherchieren, zu analysieren und zu zweifeln – und handeln. Eine verzögerte Entscheidung kann oft nachteiliger sein als eine suboptimale Entscheidung.

Minute 2-4: Wissens-Boost

I. Jeff Bezos, Amazon-Gründer, hat sinngemäß gesagt: Viele Entscheidungen sollten mit einem Teil der verfügbaren Informationen getroffen werden. Wenn du zu lange wartest, bist du möglicherweise zu langsam. Außerdem sind die meisten Entscheidungen reversibel – wenn du merkst, dass es die falsche war, kannst du oft umkehren. Die Irreversibilität wird häufig überschätzt.

Quelle: Amazon Shareholder Letter

II. Forschung zeigt: Nach mehreren aufeinanderfolgenden Entscheidungen kann die Qualität deiner Urteile abnehmen – unabhängig von deiner Intelligenz oder Expertise. Studien mit Richtern deuten darauf hin, dass diejenigen, die nach der Mittagspause Fälle bearbeiten, tendenziell andere Urteile fällen als die mit leerem Magen. Der körperliche Zustand kann Entscheidungsprozesse beeinflussen.

Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences

Minute 4-5: Turbo-Taktik

Die „Entscheidungs-Entgiftung“: Wähle EINE anstehende Entscheidung und wende folgende Regel an:

  • Wenn du einen guten Teil der verfügbaren Informationen hast: ENTSCHEIDE.
  • Zu wenig Informationen? Recherchiere gezielt (mit Zeitlimit!).
  • Mehr als genug Informationen? Du könntest überanalysieren – entscheide JETZT.

Setze ein konkretes Zeitlimit und halte dich daran – keine Ausreden, keine Verschiebungen.

Die Challenge: Dokumentiere, wie lange du normalerweise für eine solche Entscheidung gebraucht hättest und wie viel Zeit du gespart hast. Die beste Entscheidungs-Transformation gewinnt meinen „Entscheidungs-Beschleuniger“ – ein Tool, das komplexe Entscheidungen auf ihre Kernfragen reduziert.

Bis nächste Woche (oder bis ich mich entscheide, ob ich überhaupt eine nächste Ausgabe schreibe)

Maik Walch
Gründer von Future People Work LAB

P.S.: Wenn du zwischen zwei Optionen schwankst und keine klar besser ist, nimm die, die dich mehr herausfordert. Wachstum beginnt oft außerhalb deiner Komfortzone – nicht beim wiederholten Durchsehen derselben Pro-und-Contra-Liste.

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Bonus-Zeit: Dein nächster Hack

Danke fürs Lesen. Jeden Tag entscheiden sich mehr HRler und Führungskräfte, dabei zu sein. Du bekommst jede Woche

3 Gedanken
2 Wissensbooster
und 1 Turbo-Taktik. 

(Denn sind wir ehrlich: Deine Inbox ist vollgestopft mit Newslettern ohne Mehrwert)

So hast du mehr Zeit für die wirklich wichtigen Lebensfragen  (wie „Ist das Meeting wirklich notwendig?“). 

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(Entscheidungsangst nicht inklusive)