Bei Mitarbeitergesprächen gibt es einige Fallstricke und mögliche Pannen:
Disziplinieren Sie sich, sich intensiv und unterjährig auf das Gespräch vorzubereiten. Nur so fühlt sich der Mitarbeiter im Gespräch ernst genommen und nur so können Sie das Mitarbeitergespräch sinnvoll als echtes Führungsinstrument mit praktischem Einfluss einsetzen. Fassen Sie die Gesprächsvorbereitung daher als kontinuierlichen Prozess auf und nehmen Sie diesen in die Zielvereinbarung mit Ihrem eigenen Vorgesetzten auf. Damit stellen Sie die Relevanz heraus und schaffen zeitliche Ressourcen.
Ein Mitarbeitergespräch ist sicherlich dazu da, die Einschätzung des Mitarbeiters zu seinem Arbeitsfeld, seinen Aufgaben, zur Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen sowie zu seiner beruflichen Zukunft einzuholen. Allerdings darf das Gespräch nicht zum netten Kaffeekränzchen verkommen, in dem man mal so über alles spricht. Die lockere Plauderei zu Beginn muss kurz gehalten werden. Die Wirkung des Mitarbeitergesprächs stellt sich zudem nur ein, wenn am Ende verbindliche Ziele und Maßnahmen vereinbart werden – messbar und mit einem klaren Zeitplan versehen. Fordern Sie bis zum nächsten Gespräch zwischendurch Wasserstandsmeldungen zur Umsetzung der Maßnahmen ein. Koppeln Sie dies an monetäre oder nicht-monetäre Belohnungen.
Besonders junge und unerfahrene Führungskräfte ignorieren häufig bewusst oder unbewusst Misstöne und Warnsignale des Mitarbeiters. Die Probleme und Konflikte sind jedoch noch nicht gelöst, nur weil sie im Gespräch nicht angesprochen wurden. Sie erkennen solche Misstöne und Warnsignale etwa daran, dass der Mitarbeiter sehr verschlossen, desinteressiert oder niedergeschlagen wirkt, Feedback und Kritik kategorisch abwehrt oder Rahmenbedingungen und Kollegen für alles verantwortlich macht. Sprechen Sie den Mitarbeiter direkt darauf an und fragen Sie ihn, was ihm zu schaffen macht. Unangenehme Fragen in diesem Umfeld zu klären, ist deutlich einfacher, als die Folgen fehlgeleiteter Mitarbeitergespräche korrigieren zu müssen.
Ihnen als Vorgesetzten obliegt es, das Gespräch zu führen. Lassen Sie sich dabei nicht zu emotionalen oder unsachlichen Äußerungen hinreißen. Werden Sie Ihrem Mitarbeiter gegenüber also niemals ironisch oder gar sarkastisch. Verzichten Sie auf Übertreibungen, vage Andeutungen und Mutmaßungen hinsichtlich seiner Leistung. Vermeiden Sie Androhungen oder gar Beleidigungen. Seien Sie sich stets bewusst, dass es sich um ein geschäftliches Gespräch handelt und etwaiger Unmut Ihrer Mitarbeiter nicht Ihrer Person, sondern maximal Ihrer Position beziehungsweise eher dem Arbeitgeber allgemein gilt. Bleiben Sie sachlich auch und insbesondere gegenüber emotionalen Gesprächspartnern.