Beachten Sie, dass Konflikte energiegeladen sind und vor allem in einem späteren Stadium nur wenig rationale Elemente aufweisen. In unserer rational geprägten Kultur tendieren wir dazu, Konflikte auch auf der rationalen Ebene zu behandeln. Das ist jedoch selten von Erfolg gekrönt. Die Konfliktforschung ist vielmehr ein Feld von Soziologie, Psychologie und Sozialpsychologie. Jeder Mensch hat Persönlichkeitsdispositionen, die ihn von anderen unterscheiden. Die Folge: Eine Verhaltensweise, die bei Mitarbeiter A zum Erfolg führt, greift bei B möglicherweise gar nicht. Obendrein haben Menschen mal gute und mal schlechte Laune. Daher kann das, was gestern noch auf hohe Akzeptanz stieß, morgen sogar einen Konflikt auslösen.
Das Verhalten der Akteure in Konflikten ist nie mit 100-prozentiger Sicherheit vorhersehbar. Und je mehr Menschen beteiligt sind, desto schwieriger wird es. Daher kann diese Methode Ihnen auch nicht die eine, immer funktionierende Verhaltensweise zur Konfliktbewältigung bieten. Als Führungskraft sind Sie zum Trial-and-Error-Verfahren gezwungen, wobei Sie die Methoden der Konfliktbehandlung anhand Ihrer Kenntnisse über die Akteure und der angenommenen Erfolgswahrscheinlichkeiten bestimmen.