Um verlässlich zu beurteilen, was das für den Veränderungsprozess bedeutet, müssen Sie zunächst die Gründe dafür herausfinden. Je nachdem, welche Möglichkeiten für Mehrkosten bestehen, sollten Sie sich Lösungsvarianten überlegen: Eine Lösung könnte sein, das Budget aufzustocken. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Veränderung in mehreren Etappen umzusetzen, um die finanzielle Belastung über einen längeren Zeitraum zu strecken. Als dritte Variante könnten Sie den Leistungsumfang verringern.
Auch hier ist es notwendig, die Ursachen für die Terminverschiebung zu kennen und nach Lösungen zu suchen, wie Sie mit dieser Situation umgehen können: etwa indem zusätzliche Ressourcen eingesetzt oder Terminverzögerungen in Kauf genommen werde, die Realisierung in mehrerer Etappen durchgeführt oder der Leistungsumfang reduziert wird. Arbeiten Sie zu allen Möglichkeiten eine Einschätzung aus – etwa nach der SOFT-Methode. Halten Sie zu jeder potenziellen Lösung fest:
Dies bedeutet für Sie Mehraufwand, sowohl finanziell als auch zeitlich. Wägen Sie sorgfältig ab, wie viele Zugeständnisse der Sache dienlich sind. Es könnte die Strategie der Widersacher sein, durch nachträgliche, zusätzliche Forderungen den Wandel zu verhindern. Es ist also ratsam, die zusätzlichen Auflagen bezüglich ihres Nutzens kritisch zu hinterfragen. Sie sind gut beraten, wenn Sie zu Beginn der Veränderung einen klaren Auftrag schriftlich festhalten und diesen von den Auftraggebern freigeben lassen. Alle zusätzlichen Anforderungen sollten dann von den Auftraggebern abgesegnet oder abgelehnt werden. Sie liefern für diese Entscheidung die Grundlagen: Was ist die Anforderung? Welchen Nutzen hat sie? Welchen Aufwand verursacht sie? Mit diesem transparenten Vorgehen behalten Sie den Veränderungsprozess in der Hand.
In einem solchen Fall müssen Sie prüfen, ob die Veränderung noch sinnvoll ist. Sie können prüfen, ob ein Teil des Plans genutzt werden kann, somit wäre die Anstrengung nicht ganz umsonst gewesen. Bleiben Sie dabei allerdings realistisch. Wenn es eben so sein soll, gilt es die Situation zu akzeptieren.
Sie haben im Entscheidungsgremium nicht (mehr) genügend Förderer? In diesem Fall müssen Sie klären, ob sich die Situation im Laufe des Veränderungsprozesses verändert/verschlechtert hat – und natürlich, warum. Um einen Wandel erfolgreich zu gestalten, brauchen Sie Sponsoren und Befürworter! Fallen die ursprünglichen Unterstützter weg, müssen Sie neue gewinnen oder die alten zurückgewinnen. Führen Sie (Einzel-)Gespräche mit den Mitgliedern des Gremiums. Nehmen Sie Kritikpunkte auf und versuchen Sie, den Kontakt stetig aufrechtzuerhalten. Nur wenn Sie die Bedenken und Vorbehalte der Entscheider kennen, haben Sie eine realistische Chance, darauf reagieren und Ihr Vorgehen erfolgreich anpassen zu können.
Nehmen Sie die Argumente auf und suchen Sie das Gespräch mit den Betroffenen. Lassen Sie Pauschalaussagen wie z. B. „Das haben schon andere vor Ihnen versucht und sind gescheitert“ oder „Das bringt sowieso nichts“ oder „Das kostet doch eh nur Geld“ nicht einfach so stehen. Fragen Sie lieber direkt nach: Was stört Sie ganz konkret? Was genau ist Ihr Vorschlag? Was müsste sich ändern, damit Sie die Veränderung befürworten? Oftmals gehen den chronischen Verneinern dann ganz schnell die Argumente aus und sie hören bestenfalls auf, Negativbotschaften zu streuen.