3.1 Typische Probleme & Lösungen

Auf dem Weg zum attraktiven Arbeitgeber durch Employer Branding können einige Stolpersteine lauern, die das Erreichen der angestrebten Ziele erschweren.

  • Die Arbeitgebermarke ist nur „Schall und Rauch“: Eine große Gefahr besteht darin, dass zur Entwicklung der Arbeitgebermarke lediglich „kreative, bunte Bilder“ gemalt werden – losgelöst von der konkreten Analyse des Unternehmens und seiner Zielgruppe. Das mag schneller gehen und scheint mit weniger Aufwand verbunden. Es führt aber im Zweifel dazu, dass die Arbeitgebermarke etwas verspricht, das nicht eingehalten werden kann. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie im ersten Schritt die Situation fundiert analysieren. Gehen Sie erst danach Schritt zwei an. Bauen Sie auf diesen Analyseergebnissen Ihre Arbeitgebermarke auf.
  • Die EVP ist nicht einzigartig: Letztlich ist die Anzahl an möglichen und ansprechenden Arbeitgeberversprechen begrenzt. Das kann dazu führen, dass Ihre Wettbewerber Gleiches oder Ähnliches versprechen. Eine Differenzierung wäre somit schwer möglich. Sorgen Sie dafür, dass Sie keine globalen Versprechen machen, z. B. Work-Life-Balance, sondern heben Sie einzelne besondere Elemente der EVP hervor und führen Sie diese konkret aus. Zeigen Sie anhand expliziter Beispiele, in welcher Art und Weise Sie die Versprechen im Arbeitsalltag konkret erfüllen. Diese „Beweise“ verleihen Authentizität und sorgen für eine Abgrenzung, bestenfalls Alleinstellung.
  • Versprechen werden nicht gehalten: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…“. Achten Sie darauf, dass abgelegte Versprechen auch tatsächlich gehalten werden. Verzichten Sie auf willkürliche Versprechen, nur weil Ihre Zielgruppe sich diese wünscht oder der Wettbewerber so verfährt. Es kommt auch nicht darauf an, möglichst viel anzubieten. Versprechen Sie im Zweifel zunächst einmal weniger – aber halten Sie diese wenigen Versprechen ein.
  • Dem Employer Branding fehlt es an Konsistenz und Kontinuität: Eine weitere Gefahr besteht darin, dass die kommunikative und instrumentelle Umsetzung des Employer Branding nicht bis zu Ende gedacht wird oder die Puste ausgeht. Achten Sie darauf, dass Sie über alle Kommunikationsinstrumente die gleiche Botschaft und das gleiche „Look and Feel“ vermitteln. Stimmen Sie die EVP mit den Instrumenten der Personalarbeit über den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus ab. Fertigen Sie hierzu eine Liste aller Kommunikations- und Personalarbeitsinstrumente an und prüfen Sie auf Konsistenz zur EVP.