Wenn Sie bewusst situativ führen, verändern Sie Ihr vormals intuitiv angewandtes Führungsverhalten. Beginnen Sie damit nicht unkommentiert. Ihre Mitarbeiter könnten sonst durchaus verwundert reagieren. Erklären Sie daher vorab die Grundsätze situativer Führung und die jeweiligen Ansätze Ihrem Team. Kalkulieren Sie dafür etwa zwei bis drei Stunden ein.
Überlegen Sie für jeden einzelnen Ihrer Mitarbeiter: Wie führen Sie ihn heute bei seiner jeweiligen Aufgabe bzw. in Richtung seines Zieles? Nutzen Sie dazu die beigefügte Tabelle und füllen Sie sie pro Mitarbeiter aus.
Eine Druckvorlage finden Sie oben im rechten Reiter “Materials”.
Setzen Sie in der Tabelle bei dem Ansatz einen Punkt, der Ihnen beim ersten Nachdenken für diesen speziellen Mitarbeiter einfällt. Überlegen Sie nun, ob gerade dieser Ansatz wirklich wirksam ist. Finden Sie eventuell einen anderen Ansatz zielführender? Wenn Sie einen anderen Führungsansatz vorziehen und dies nachvollziehbar begründen können, dann machen Sie dort ein Kreuz im Vordruck. Markieren Sie anschließend die Bewegungsrichtung mit einem Pfeil.
Haben Sie diesen Schritt für jedes Ihrer Teammitglieder vollzogen? Haben Sie konkrete Argumente gefunden, warum Sie Ihren Führungsstil beibehalten oder ändern wollen? Haben Sie dem Mitarbeiter diese Einschätzung mitgeteilt?
Dann gehen Sie über zum nächsten Schritt: Bitten Sie nun jeden Ihrer Mitarbeiter, für sich selbst einzuschätzen, was bei welcher Aufgabe aus seiner Sicht der richtige Führungsansatz für ihn ist.
Gleichen Sie Selbst- und Fremdeinschätzung ab: Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede? Wie sind diese Unterschiede begründet? Wo sind Sie bereit, Kompromisse zu machen, um wirksamer zu Ergebnissen zu kommen, und wo nicht? Sind Sie bereit, Ihre Komfortzone zu verlassen, um so in Ihrem Führungsverhalten wachsen zu können? Es ist hier keinesfalls das Ziel, Mitarbeiter durch Zweifel an seiner Kompetenz einzuschüchtern oder zu frustrieren. Vereinbaren Sie mit Ihrem Mitarbeiter einvernehmlich, wie Sie ihn ab sofort bei welchen Aufgaben führen wollen.
Hat sich Ihr Mitarbeiter bei einer bestimmten Aufgabe weiterentwickelt? Hat sich Ihr Führungsansatz bei einem Mitarbeiter und seiner spezifischen Aufgabe doch als nicht angemessen erwiesen? Passen Sie Ihren Führungsansatz bedarfsgerecht an – entweder in Richtung Dirigieren oder Delegieren. Stellt man als Vorgesetzter beispielsweise fest, dass der Führungsansatz Delegieren nicht zu den vorher vereinbarten Ergebnissen geführt hat, dann verständigt man sich mit dem Mitarbeiter darauf, ihn z. B. in den kommenden Monaten im Führungsansatz Trainieren zu führen und umgekehrt. Besprechen Sie stets die jeweilige Anpassung, um in Ihrer Führung konsistent und nachvollziehbar zu sein.
Geben Sie Ihrem Mitarbeiter – am besten in Echtzeit – Rückmeldung: Was haben Sie als Führungskraft wahrgenommen? Wie hat sich Ihr Mitarbeiter bei einer speziellen Aufgabe weiterentwickelt? Was bedeutet das für Sie im Hinblick auf die jeweiligen Führungsansätze? Welche nächsten Schritte sollen folgen?
Fragen Sie sich in definierten Zeitabständen: In welche Richtung hat sich Ihr Mitarbeiter entwickelt? Wo müssen Sie Ihre Führungsansätze an die spezifische Aufgabe anpassen? Eventuell sind die Ergebnisse bei einer spezifischen Aufgabe nicht zufriedenstellend. Dann fragen Sie sich: Ist dies der richtige Mitarbeiter für diese Aufgabe? Kann ggf. ein anderer übernehmen?
Gehen Sie diese Schritte immer wieder durch und passen Sie sie auf Basis eines systemischen Feedbacks an. Auf diese Weise wird es Ihnen gelingen, Ihr Team produktiv zu führen und dabei ein überzeugendes Verhältnis von Aufwand und Ergebnis zu schaffen. Aus Aufgaben werden konkrete Ziele, die im Team individuell geführter Mitarbeiter zu den gewünschten Ergebnissen führen.
Die Druckvorlagefür die Führungsansätze finden Sie hier zum Download: Wirksame Führung - DRUCKVORLAGE