Sie führen erfolgreich, indem Sie Ihren Führungsstil dem situativen Reifegrad der Mitarbeiter entsprechend auswählen. Entscheiden Sie sich daher angesichts des wahrgenommenen Reifegrads für den passenden Führungsstil. Die Regel lautet: Reifegrad sucht Führungsstil. Die Zuordnung folgt dabei dem einfachen Schema Führungsstil 1 zu Reifegrad 1, Führungsstil 2 zu Reifegrad 2 usw.
Wenn sich Ihr Mitarbeiter situativ im Reifegrad 1 befindet, also Unsicherheit und/oder Unkenntnis bei der Bearbeitung seiner Aufgabe zeigt, dann ist Führungsstil 1 der passende und wirksamste Führungsstil. Sie müssen strukturieren und dem Mitarbeiter durch die Nennung der einzelnen Schritte eine klare Orientierung geben. Ihr Mitarbeiter macht sich gegebenenfalls Notizen und fragt bei Unklarheiten zur Aufgabenstellung nach. Es wird ein Kontrolltermin vereinbart und der Mitarbeiter beginnt mit dem ersten Schritt.
Zeigt sich Ihr Mitarbeiter motiviert und engagiert, aber kennt den Weg zum Ziel nicht oder schätzt den Zeitbedarf aus Unerfahrenheit bzw. Unkenntnis zu gering ein, dann befindet er sich im Reifegrad 2. In diesem Fall sollten Sie ihm durch Argumentation und Erklärungen verdeutlichen, dass seine Ideen gut sind, die eingeplante Zeit aber nicht ausreicht. Erstellen Sie dann gemeinsam einen realistischen Fahrplan für die Aufgabenstellung. Erklären sie die Gründe und beziehen Sie dabei den Mitarbeiter ein.
Im situativen Reifegrad 3 wirkt Ihr Mitarbeiter zunächst zögerlich und verunsichert. Auf die Frage, was er denn konkret machen würde, kommt aber sicherlich ein erster passender Lösungsvorschlag. Vielleicht ist es nicht gleich die beste Lösung, aber im Reifegrad 3 hat Ihr Mitarbeiter eine aus fachlicher Sicht sinnvolle Lösung parat. Hier brauchen Sie etwas Geduld – für die Sie jedoch belohnt werden. Ihr partizipierender und coachender Führungsstil gibt Ihrem Mitarbeiter Sicherheit und bereitet ihn so auf den nächsten Reifegrad vor.
Ein Mitarbeiter im situativen Reifegrad 4 ist sicher, wirkt kompetent und überzeugend und nennt Ihnen den richtigen Lösungsweg. Er arbeitet selbstständig an der Lösung und informiert Sie bzw. gibt Ihnen am Ende ein Feedback über die erfolgreiche Zielerreichung. Wenn es zu Verzögerungen kommt, informiert er Sie sofort darüber. Er übernimmt Verantwortung für die Lösung der Aufgabe und zeigt Ihnen das durch sein Verhalten und Auftreten. Er liefert Lösungen und Ergebnisse.
Durchdenken Sie Ihre Führungssituationen und halten Sie die Ergebnisse schriftlich fest: Gelingt es Ihnen in der jeweiligen Situation den passenden Führungsstil auf den situativen Reifegrad anzuwenden? Bei welchen Aufgaben bzw. Mitarbeitern gelingt es Ihnen besser und bei welchen weniger gut? Welche Optimierungsmaßnahmen können Sie daraus ableiten?
Zum Abschluss dieser Aktivität wissen Sie, welcher Führungsstil für die festgestellten Reifegrade Ihrer Mitarbeiter der jeweils effektivste ist. Darüber hinaus haben Sie resümiert, inwiefern es Ihnen bereits gelingt, Reifegrad und Führungsstil aufeinander abzustimmen, und Maßnahmen zur Optimierung entwickelt.