2.3.a Verstanden werden (Teil 1)

Unser Umfeld ist äußerst komplex. Viele auf den ersten Blick einfache Sachverhalte stellen sich bei genauem Hinsehen als deutlich komplizierter als zunächst angenommen dar. Und doch erwartet man von Ihnen, dass Sie Ihre Themen verständlich und auf einfache Weise vermitteln. Und wenn dies nicht gelingt? „Der Redner war außerordentlich klug. Ich habe nicht ein Wort verstanden!” So eine Reaktion ist kein Kompliment, sondern purer Sarkasmus. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Reaktion wie diese: „Also ich glaube, der hat das selber nicht ganz verstanden! Der konnte das ja gar nicht ordentlich erklären!” 

Halten Sie sich deshalb an ein paar einfache Regeln: Merkmale jeder verständlichen und überzeugenden Darstellung sind

  • eine klare Gliederung
  • passende Beispiele oder Bilder
  • die Wiederholung der klaren Kernbotschaft
  • kurze Sätze
  • verständliche Sprache und treffende Wortwahl
  • sprachliche Prägnanz


Klare Gliederung

Menschen denken bevorzugt linear und schätzen darum den klar gegliederten Aufbau Ihrer Botschaft.
Das erleichtert das Mitdenken und unterstützt die Erinnerung.

Verständlichkeit erreichen Sie durch einen übersichtlich gegliederten Text und durch eine sinnvolle Reihung der zu vermittelnden Informationen. Der ‚rote Faden’ hilft Ihnen, sich in den Inhalten zurechtzufinden. Er ermöglicht es Zuhörern, Ihren Gedanken zu folgen. Bewährte Techniken zur Gliederung sind:

  • zeitliche Organisation (past to present)
    „Zunächst haben wir … getan, dann kam … und jetzt wollen wir …“
  • Organisation nach Prioritäten
    „Am wichtigsten ist …, dann … und daraus folgt …“ 
  • Weg vom Problem zur Lösung (pain to pleasure)
    „Wir haben aktuell die Herausforderung … Um die Situation zu ändern, müssen wir …“ 
  • Plus-Minus-Vergleich (Vorteile und Nachteile der verschiedenen Lösungen)
    „Auf der einen Seite … und dagegen …” 
  • Gegenüberstellung von Wunsch und Wirklichkeit (Ideal gegenüber Realität)
    „Wir wollen Kundenbegeisterung durch perfekten Service. Davon sind wir noch weit entfernt. Das zeigt das Beispiel x. Also müssen wir vorrangig … .“

Welche Gliederung wird Ihrem Thema am besten gerecht? Welcher Aufbau macht es leicht, Ihren Gedanken zu folgen – und ist möglichst für Zuhörer auch noch spannend?

Passende Bilder und Beispiele 

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!” Ihre Zuhörer entwickeln eine bessere Vorstellung von Ihrem Thema, wenn es Ihnen gelingt, für Ihre Aussage ein gelungenes Bild oder ein passendes Beispiel zu finden. Man wird sich auch besser und länger daran erinnern. „Durchschnittlich war der Fluss nur einen Meter tief, trotzdem ist die Kuh darin ersoffen.” Dieser Satz umreißt bildhaft einfach und dennoch prägnant übertriebenes Vertrauen in statistische Angaben.

Achten Sie aber bei eigenen ‚Malversuchen’ darauf, dass das gewählte Bild zum Sachverhalt passt und dass es sich gedanklich umsetzen lässt. Ein schiefes Bild wäre beispielsweise folgende Aussage: „Wir sitzen alle im selben Boot und ziehen deswegen an einem Strick!” 

Welche Bilder oder Beispiele können Ihre Geschichte am besten illustrieren?

Wiederholung der klaren Kernbotschaft

Wiederholung sichert die bessere Wahrnehmung und Erinnerung, das gilt insbesondere für Kernbotschaften:
Wiedererkennung schafft Nähe und Nähe erhöht die Glaubwürdigkeit! Öfter gehörte Botschaften haben für uns einen höheren Wahrheitsgehalt. Länger als die Quelle der Botschaft merken Menschen sich, was sie gehört haben. Mit der Zeit erinnern wir uns nur noch an den Inhalt der Botschaft. 

Welche Aussagen wollen Sie besonders betonen? Welche Aspekte Ihrer Darstellung sind so wichtig, dass die Zuhörer sich diese auf jeden Fall merken sollten?