Um wirksam zu führen, braucht es also unterschiedliche Ansätze: Denn es gibt nicht den richtigen Führungsansatz oder gar immer gültigen Führungsstil, sondern nur die passende Führung für einen bestimmten Mitarbeiter bezogen auf eine bestimmte Aufgabe in einer bestimmten Situation (die hier vorliegende Methode verwendet die Begriffe Führungsansatz und Führungsstil synonym).
Welcher Führungsansatz passt, richtet sich nach den jeweiligen Reifegrad des Mitarbeiters für eine spezifische Aufgabe: Wirksame Führung hängt davon ab, wie gut Führungsansatz und Entwicklungsgrad des betreffenden Mitarbeiters, bezogen auf Aufgabe und Situation, harmonieren. Wichtig ist, dass ein Mitarbeiter bei verschiedenen Aufgaben und in unterschiedlichen Situationen jeweils ganz andere Reifegrade haben kann.
Hier setzt entwicklungsgerechte, situative Führung an: abgestimmt auf den Mitarbeiter, auf dessen Kompetenz bezogen auf die Aufgabe und Situation. Sie führen also denselben Mitarbeiter entsprechend seines Reifegrades für eine spezifische Aufgabe – bei Aufgabe A Marktanalyse für den US-Markt durchführen und aufbereiten anders als bei Aufgabe B Fortführung des Marktradars China. Wie Sie den passenden Ansatz wählen, ist unter Punkt 2.4 dargestellt.
Der Mitarbeiter muss die unter Punkt 2.3 genannten vier unterschiedlichen Führungsansätze rational nachvollziehen und emotional akzeptieren können. Anders ausgedrückt: Wenn Ihr Mitarbeiter erkennt, warum er bei einer spezifischen Aufgabe auf eine bestimmte Art und Weise geführt wird, kann sich das Gefühl von Konsistenz innerhalb einer Führungsbeziehung einstellen. Reden und Tun in der Führung sind dann deckungsgleich. Insofern besteht die Chance, dass Ihr Mitarbeiter zufriedener mit seiner Führung ist – mit allen positiven Effekten wie z. B. geringer Krankenstand, keine Demotivation und höhere Mitarbeiterzufriedenheit. Der Weg dorthin ist freilich nicht linear, es kann Schleifen und Rückschritte geben: Professionelle Führung ist kontinuierliche Arbeit.