Wie reagieren Sie auf Angriffe, wie die weiter oben beschriebenen? Was tun Sie bei häufigen Unterbrechungen oder Zwischenrufen? Reagieren sollten Sie unbedingt! Denn: Unrat schwimmt selten vorbei, ohne Schaden anzurichten. Überhaupt keine Reaktion zu zeigen wird als Zustimmung bzw. Unterwerfung gewertet.
Hinterfragen Sie Behauptungen. Stellen Sie richtig, was falsch dargestellt wurde. Intervenieren Sie und bleiben Sie konsequent beim Thema. Lassen Sie sich angebliche Zitate belegen, Publikationen mit Quelle benennen oder gleich zur Verfügung stellen.
„Das wird bei uns schon immer so gemacht!”, „Wir klären Probleme immer sofort im Gespräch!” Normen oder Regeln werden gerne genutzt, um gewünschtes oder eben unerwünschtes Verhalten zu definieren. Sprechen Sie entsprechende Regeln gezielt an. Fragen Sie beispielsweise, warum dies oder jenes so sein muss. Eine mögliche Gegenattacke: „Hilft uns das, erfolgreich zu sein?”
Beliebte Techniken sind die scheinbare Plausibilität („Jeder weiß doch …”), Argumentationen mit Moral („Wir stehen für Nachhaltigkeit!”), scheinbare Kausalität oder vermeintliche logische Zirkelschlüsse („Impfen nützt nichts. Ich bin auch nicht geimpft und habe keine Grippe bekommen!”). Hinterfragen Sie die Aussage, bitten Sie um Belege oder Begründungen.
Kritische Fragen sind ein beliebtes Mittel, um Sie in die Enge zu treiben. Wer sich bei solchen Fragen brav darauf einlässt, sie so zu beantworten, wie sie gestellt werden, gerät schnell in Schwierigkeiten. Mit negativen Fragen kann man anders und vor allem geschickter umgehen.
Welche kritischen Fragen wurden Ihnen in der Vergangenheit gestellt – beruflich oder auch privat? Erarbeiten Sie mit Hilfe der folgenden Hinweise geeignete Antworten. Beachten Sie zunächst diese Grundregeln:
Die Kernaussage reduziert den Inhalt auf das Wesentliche:
Negative Formulierungen unterstreichen und manifestieren eher noch den kritischen Aspekt der Frage. Der Spiegel stellte fest: „Sie sind in beiden Konzernen Chef des Aufsichtsrats. Bei Siemens haben Sie … Heinrich Hiesinger abgeworben. So etwas tut man eigentlich nicht …” Darauf Gerhard Cromme: „Es liegt keine Abwerbung vor, denn es handelt sich nicht um einen einseitigen unabgestimmten Personalwechsel.“ Durch das Dementi wird der kritische Sachverhalt sogar noch betont.
Aufgabe: Analysieren Sie anhand selbst erlebter Gesprächssituationen die Qualität Ihrer bisherigen Antworten: Was war daran gut, was schlecht? Woran können Sie noch arbeiten? Notieren Sie Ihre Erkenntnisse und Ihre Ziele!